Es geht voran mit dem Ausbau der Photovoltaik in Bayern – und auch in Olching. Gerade in den vergangenen beiden Jahren sind viele neue Anlage installiert worden. Aber ist Olching deswegen schon Solarstadt?
Bayern ist Solarland und Olching Solarstadt, oder doch nicht? Was sagen die Zahlen der Bundesnetzagentur? Der Bundesnetzagentur zufolge waren 2021 allein in Bayern Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 16.206 Megawattpeak (MWp) installiert. Auf dem Gebiet der Stadt Olching waren 2020 Photovoltaikanlagen mit 4.787 Kilowattpeak (kWp) installiert, die 3.864.533 Kilowattstunden (kWh) Strom produzierten, so zumindest weist es der Energie-Atlas Bayern aus. Aber das sind Zahlen von 2021. Wo steht Olching im Vergleich mit anderen Gemeinden?

Bayern an der Solar-Spitze
Mit dieser Leistung ist Bayern der Statistik der Bundesnetzagentur unter den Bundesländer absolut an der Spitze. Baden-Württemberg kommt nur auf 7.531 MWp und Nordrhein-Westfalen auf 6.653 MWp. Das Potenzial für Solarenergie ist damit noch längst nicht ausgeschöpft. Viele Dächer tragen noch immer keine Photovoltaikanlage, obwohl Dachneigung und Ausrichtung es zuließen. Und wie sieht es in Olching aus? Dem Marktstammdatenregister (Stand November 2022) der Bundesnetzagentur zufolge gibt es in Olching 765 Solaranlagen mit einer Leistung von 13.804 kWp. Das entspricht einer Jahresarbeit von geschätzt rund 13 Millionen Kilowattstunden (kWh). Wie gut ist Olching wirklich bezogen auf ganz Bayern? Dazu eine kleine Rechnung: Bei 13,3 Millionen Einwohnern (Bayerisches Landesamt für Statistik) und 28.385 (Stand 1. November 2022) in Olching (Stadt Olching) liegt die Jahresarbeit von Photovoltaik pro Einwohner in Olching im Promillebereich.
77 Prozent aus erneuerbarer Energie
Wie sieht es insgesamt mit dem Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch in Olching aus? Der liegt laut Energie-Atlas Bayern bei 77,3 Prozent (berechnet für 2020). Insgesamt lag der Stromverbauch der Stadt Olching im Jahr 2020bei 66.034 MWh. Olching steht statistisch gesehen in punkto erneuerbare Energie aber nur deshalb so gut da, weil die Stadt zwei Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 715 kW (Jahresarbeit geschätzt rund 4,5 Millionen kWh) hat, ein Abfallheizkraftwerk mit einer Leistung von 8.600 kW und einer eingespeisten Jahresarbeit von 47.000 MWh jährlich, womit sich dem Gemeinsamen Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft (GfA) zufolge 16.000 Haushalte mit Energie versorgen lassen. Sprich, das Gros der erneuerbaren Energie in Olching kommt vom Abfallheizkraftwerk, sprich dem GfA.
Dieser kleine Ausflug in die Welt der Zahlen zeigt, dass die Werte des Energie-Atlas Bayern mit Vorsicht zu genießen sind, ganz abgesehen davon, dass sie nicht aktuell sind und sich auf das Jahr 2020 beziehen.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) sieht Deutschland auf einem guten Weg und rechnet für 2022 damit, dass mindestens 25 Prozent mehr Solarstromleistung in Deutschland neu ans Netz gehen werden als im Vorjahr. Damit wachse die Photovoltaikbranche im sechsten Jahr in Folge prozentual zweistellig.
Neuer Solarpark in Olching
Dem „Münchner Merkur“ zufolge soll am Kleinen Olchinger See ein weiterer Solarpark entstehen. Der Stadtentwicklungsausschuss habe sich einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplanes ausgesprochen. Gleichzeitig sei die Stadtverwaltung beauftragt worden, die in Frage kommenden Flächen zu bewerten und deren Eignung zu prüfen.