Strom, Wärme, Gas – alles wird teurer, ein Ende nicht in Sicht. Jeder kann etwas tun, um Energie und damit Geld zu sparen. Der Anfang ist ganz einfach. Hier einige Tipps für jedermann. Energie zu sparen, liegt im eigenen Interesse – oder? Es geht nicht nur ums Finanzielle, sondern auch um die Unabhängigkeit. Warum Energiesparen und was kann jeder tun?
Von Falk-Wilhelm Schulz und Katrin Mayer
Einige Gründe fürs Energiesparen:
Warum Energiesparen?
- Energiesparen hilft beim Krieg gegen die Ukraine: Russland erhält weniger Geld für Panzer und Soldaten
- Energiesparen hilft unserer Industrie und den Arbeitsplätzen: Je weniger Gas wir privat verbrauchen, je unwahrscheinlicher wird eine Abschaltung der Industrie
- Energiesparen hilft beim Geldsparen: Jeder Bürger spart bares Geld
- Energiesparen hilft beim Geldsparen: Durch eine geringere Nachfrage sinkt der Preis
- Energiesparen hilft bei der Energiewende: Je weniger gebraucht wird, desto weniger Gas wird verbrannt
- Stromsparen ist auch Energiesparen: Aktuell wird mit Gas noch viel Strom produziert, das aber am teuersten produziert wird und daher als erstes abgeschaltet wird, wenn die Nachfrage sinkt
- Holen Sie sich neutrale und kostenfreie Beratung bei der Verbraucherzentrale Bayern
Was jeder tun kann
- Raumluft um zwei Grad senken (19° statt 20° Celsius): Bei Thermostaten von 3 auf 2 …. à spart zwölf Prozent Energie
- Heizen Sie nur die Räume, in denen Sie sich aufhalten à spart zehn Prozent Energie
- Räume, die nicht benutzt werden, auf Frostsicherung oder maximal Stellung 1 stellen à spart sechs bis acht Prozent Energie (nicht unter 16°wegen Schimmel bei ungedämmten Häusern)
- Heizkörper freistellen, entlüften und säubern à spart fünf Prozent Energie
- Heizungspumpe: Moderne Hocheffizienzpumpen verbrauchen 90 Prozent weniger Strom
- Heizungswasserstand prüfen, um den Umlauf des Heizungswassers zu gewährleisten – wichtig nach dem Entlüften der Heizkörper für die Funktion der Anlage
- Dämmen Sie ungedämmte Heizungs- und Warmwasser-Leitungsteile gegen Wärmeverlusten selbst nach à Sie sparen pro Meter Rohr bis zu 20 Euro im Jahr – es lohnt sich also auch bei wenigen Metern
- Lassen Sie von einem Fachbetrieb den Heizungscheck einschließlich hydraulischen Abgleich
- Lüften Sie richtig: Nur Stoßlüften und keine Fenster auf Kipp à spart fünf bis zehn Prozent Energie
- Undichte Fenster oder Außentüren sorgen für unangenehme Zugluft und Wärmeverluste in der Wohnung. à Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein. Falls Sie das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen können, ist das Fenster an dieser Stelle dicht. Wiederholen Sie den Papiertest an mehreren Stellen. à Einspareffekt sieben Prozent pro Fenster und Jahr bei 230 kg CO2 pro Jahr.
- Duschen Sie in zwei Minuten: Eine Reduktion um zwei Minuten täglich spart rund zwei Prozent im Jahr ein.
- Duschen und Wasser abstellen – Seife, Duschgel oder Shampoo benutzen und dann wieder das Wasser öffnen à spart zwei Prozent im Jahr.
- Stellen Sie die Warmwassertemperatur im Einfamilienhaus nicht unter 55° C – Gefahr von übermäßiger Legionellen-Vermehrung – Gesundheitsgefahren können die Folge sein.
- Hängen Sie Ihre Wasche auf anstelle sie in den Trockner zu stecken: Bei zwei Ladungen pro Woche sind das rund sechs bis acht Prozent Ihres Stromverbrauches.
- Kühl- und Eisschrank überprüfen: Im Winter ist die richtige Zeit zum Abtauen und zum Austauschen der Gummidichtungen an den Türen. Neue Dichtungen können bis zu fünf Prozent Strom einsparen.
- Alte Kühlschränke aus: Der alte Kühlschrank im Keller für die Getränke ist keine gute Idee: Mehr als zehn Prozent des Stromverbrauchs lassen sich so sparen.
- Installieren Sie ein Solarstrom-Balkonmodul (die Montage kann in der Regel selbst durchgeführt werden) à spart bis zu 30 Prozent des Stromverbrauch eines Haushalts.
- Nutzen Sie neutrale und kostenfreie Energieberatungen.
- Lassen Sie sich einen individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP) vom Energieberater erstellen (50 Prozent übernimmt der Staat von rund 2800 Euro brutto).
Das muss klar und mit einem konkreten Nutzen kommuniziert werden, indem beispielsweise jeder Tipp mit einem Einsparpotential in kWh/%/EUR je Kundengruppe (z.B. EFH, Mietswohnung klein, Wohnung groß) angegeben wird.
Das kann ich mittelfristig machen
- Dach dämmen, bevor ich eine Photovoltaik-Anlage und Solarkollektoren installiere.
- Fenster mit 2-fach-Verglasung und kalter Kante gegen 3-fach-Verglasung und warmer Kante tauschen (15 Prozent Förderung | 20 Prozent mit ISFP)
- Kellerdecke dämmen von unbeheiztem Keller.
- Außenwände dämmen.
- Heizung statt fossil à auf erneuerbar umsteigen.
- Ein Passivhaus spart die meiste Energie.
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